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Industrie-Strompreise verstehen. Besser vergleichen.

Industrie-Strompreise: Ein unterschätzter Faktor.

Industrieunternehmen in Deutschland stehen unter massivem Kostendruck. Energiekosten sind dabei ein entscheidender Hebel – gleichzeitig aber schwer steuerbar. Dieser Beitrag schafft Transparenz: Was kostet Strom für Industriekunden wirklich – inklusive Steuern und Abgaben? Wie hat sich der Bruttopreis in den letzten Jahren entwickelt? Und wie lassen sich Preise im Markt objektiv vergleichen?

Tarifpreise vs. Sonderkundenverträge: Was Unternehmen wissen müssen.

Im deutschen Strommarkt wird grundsätzlich zwischen Tarifkunden und Sonderkunden unterschieden. 

Tarifpreise gelten in der Regel für Haushalte und Kleingewerbe mit einem Jahresverbrauch unterhalb definierter Schwellen (z. B. unter 20.000 kWh). Diese Tarife sind standardisiert, öffentlich einsehbar und meist nur eingeschränkt verhandelbar – dafür einfach abschließbar.

Sonderkundenverträge hingegen richten sich an größere Gewerbe- und Industrieunternehmen. Hier werden individuelle Konditionen vereinbart, insbesondere hinsichtlich Energiepreis, Laufzeit, Abnahmeflexibilität und Vertragsstruktur. Der große Vorteil: Der Strompreis kann direkt am Großhandelsmarkt orientiert beschafft werden – entweder als Festpreis, Tranchenmodell oder strukturierter Liefervertrag mit Sportmarktanteilen.

Allerdings: Diese Vorteile gelten nur bei professioneller Energiebeschaffung außerhalb des Tarifsegments – etwa über digitale Ausschreibungsplattformen wie biddingground, die reine Energiepreisverträge ermöglichen.

Was steckt im Strompreis? Die wichtigsten Bestandteile im Überblick.

Der Strompreis für Industrieunternehmen setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:

  • Energiepreis (vom Lieferanten angeboten, ggf. über Börse oder Bilanzkreismodell beschafft)
  • Netzentgelte (abhängig von Spannungsebene und Nutzung)
  • Umlagen und Abgaben (§19 StromNEV, KWKG, Offshore, Konzessionsabgabe etc.)
  • Stromsteuer

In der Praxis schließen Industriekunden sogenannte Energiepreisverträge: Der Energiepreis wird festgelegt – alle weiteren Bestandteile werden on top nach Gesetzeslage abgerechnet.

Wie sich der Industriestrompreis in Deutschland entwickelt hat.

Die folgende Übersicht zeigt die durchschnittlichen Bruttopreise für industrielle Abnehmer mit Jahresverbräuchen zwischen 500 und 2.000 MWh, basierend auf offiziellen Quellen (u. a. Eurostat, BNetzA):

Alle Preise brutto – inkl. Netzentgelte, Abgaben und Steuern.

Wie teuer ist Industriestrom in Europa? (Bruttopreise)

Ein internationaler Vergleich zeigt: Deutschland gehört weiterhin zu den teuersten Standorten für Industriestrom in Europa. Die folgende Übersicht basiert auf Eurostat-Zahlen für das Jahr 2023.

Alle Preise brutto – inkl. Netzentgelte, Abgaben und Steuern.

Warum ist Industriestrom oft günstiger als Haushaltsstrom?

Der Strompreis für Industrieunternehmen liegt in der Regel unter dem von Privathaushalten. Das hat mehrere Gründe:

  1. Direkte Beschaffung & Ausschreibungen: Industriekunden kaufen große Mengen ein und können über Rahmenverträge oder Börsenzugänge bessere Preise erzielen
  2. Geringere Netznutzungskosten: Viele Industrieunternehmen sind direkt an Hoch- oder Mittelspannungsnetze angeschlossen und entlasten das Verteilnetz – dadurch fallen geringere Netzentgelte an.
  3. Reduzierte Umlagen: Große Verbraucher können von Ausnahmeregelungen bei EEG-Umlage, §19-Umlage oder Offshore-Netzumlage profitieren
  4. Lastmanagement: Industriekunden können ihre Lasten flexibilisieren und damit das Netz stabilisieren – dafür gibt es oft Boni oder Vergünstigungen.
  5. Verbrauchsstruktur: Große, gleichmäßige Verbräuche verursachen weniger Aufwand bei Versorgung und Abrechnung.

Allerdings: Diese Vorteile gelten nur bei professioneller Energiebeschaffung außerhalb des Tarifsegments – etwa über digitale Ausschreibungsplattformen wie biddingground, die reine Energiepreisverträge ermöglichen.

Zusätzliche Faktoren für günstige Industriestrompreise.

Hinzu kommt: Industrieunternehmen verfügen in der Regel über ein gezieltes Energiedatenmanagement und können ihre Beschaffungsstrategie aktiv am Markt orientieren – etwa durch Tranchenmodelle, Preisalarme oder eine strukturierte Vorabdeckung am Terminmarkt.

Auch Eigenstromerzeugung (Photovoltaik, BHKW) oder netzdienliche Steuerung nach §14a EnWG werden häufiger genutzt. Das reduziert nicht nur externe Bezugsmengen, sondern senkt auch Systemkosten.

Ein weiterer Vorteil: Während Haushalte standardisierte Tarife mit pauschalen Arbeitspreisen nutzen, basieren industrielle Energiekosten oft auf realen Lastprofilen (RLM) und intelligenten Messsystemen (iMSys). So entsteht eine individuell angepasste Preisstruktur, die bei gutem Lastmanagement deutlich günstiger ist.

Plattformen wie biddingground ermöglichen es Unternehmen, diese Vorteile konsequent zu nutzen – mit digitalen Ausschreibungen, strukturierter Angebotsbewertung und revisionssicherer Vergabe. So wird Energiebeschaffung zur unternehmerischen Stärke – nicht zum Risiko.

Strompreisbestandteile für Gewerbe- und Industriekunden detailliert erklärt.

EEG-Umlage (Erneuerbare Energien Gesetz)

Bis Mitte 2022 wurde mit der EEG-Umlage der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert. Obwohl derzeit nicht erhoben, bleibt sie wichtig für langfristige Verträge und historische Analysen. Unternehmen mit hoher Stromintensität profitierten von einer Reduktion oder Befreiung dieser Umlage.

KWKG-Umlage
(Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz)

Die KWKG-Umlage unterstützt die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme. Gewerbekunden zahlen diese Umlage grundsätzlich, doch für energieintensive Industrien sind deutliche Ermäßigungen möglich.

§19 StromNEV-Umlage

Diese Umlage regelt Ausgleichzahlungen für reduzierte Netzentgelte von energieintensiven Unternehmen. Betriebe mit gleichmäßig hohen Stromverbräuchen profitieren hierbei von vergünstigten Konditionen.

Offshore-Netzumlage

Mit dieser Umlage werden Kosten gedeckt, die beim Anschluss von Offshore-Windenergieanlagen entstehen. Industriekunden zahlen regulär, können jedoch Ermäßigungen erhalten, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Konzessionsabgabe

Konzessions-
abgabe

Die Konzessionsabgabe entrichten Stromlieferanten an Gemeinden für die Nutzung öffentlicher Verkehrswege. Industriebetriebe, die auf höheren Netzebenen angeschlossen sind, profitieren in der Regel von reduzierten Sätzen.

Stromsteuer

Eine staatlich erhobene Verbrauchsteuer auf Strom. Gewerbliche Kunden genießen meist reduzierte Sätze im Vergleich zu Privatkunden, und weitere Vergünstigungen sind für stromintensive Produktionsprozesse möglich.

Netzentgelte

Netzentgelte decken die Kosten für den Betrieb, den Ausbau und die Instandhaltung des Stromnetzes ab. Die Höhe der Netzentgelte hängt stark von der Spannungsebene und dem Lastprofil des Kunden ab. Industriekunden mit kontinuierlichen und hohen Verbräuchen profitieren meist von geringeren Entgelten.

Wann zahlen Gewerbekunden diese zusätzlichen Strompreisbestandteile?

Alle genannten Bestandteile sind grundsätzlich neben dem reinen Energiepreis zu zahlen. Allerdings gibt es umfangreiche Ausnahmeregelungen und Vergünstigungen speziell für energieintensive Unternehmen. Diese Betriebe können Reduktionen oder teilweise sogar vollständige Befreiungen von bestimmten Umlagen erhalten, wenn sie bestimmte Kriterien wie gleichmäßigen Verbrauch, hohe Last oder Eigenstromerzeugung erfüllen.

Optimierung der Strombeschaffung mit digitalen Ausschreibungen.

Die effiziente Steuerung der Gesamtkosten, lässt sich am besten durch strukturierte und transparente Ausschreibungen erreichen. Die digitale Plattform biddingground bietet Unternehmen hier ideale Möglichkeiten, ihren Energiebezug zu optimieren, echten Wettbewerb unter Lieferanten zu schaffen und transparente, nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen.

Durch diesen Prozess sind signifikante Einsparungen möglich, die schnell und nachhaltig wirken.

Was Sie jetzt tun sollten.

Wie sich der Industriestrompreis in Deutschland entwickelt hat.

Die folgende Übersicht zeigt die durchschnittlichen Bruttopreise für industrielle Abnehmer mit Jahresverbräuchen zwischen 500 und 2.000 MWh, basierend auf offiziellen Quellen (u. a. Eurostat, BNetzA):

Wie sich der Industriestrompreis in Deutschland entwickelt hat.

Der gesamte Energieausschreibungsprozess ist einfach und transparent. In unseren FAQ zur Energieausschreibung erklären wir Ihnen alle Schritte detailliert, sodass Sie sicher durch den Prozess navigieren können. Sie erhalten hilfreiche Informationen darüber, wie Sie Ihre Daten richtig eingeben und was bei der Auswahl der Angebote zu beachten ist.

Vorteile der Energieausschreibung bei biddingground

  • Volle Kontrolle: Sie steuern den gesamten Prozess und erhalten maßgeschneiderte Angebote, die perfekt zu Ihrem Bedarf passen.

  • Wettbewerbsfähige Preise: Durch den Vergleich verschiedener Anbieter finden Sie die besten Konditionen für Ihre Energieversorgung.

  • Transparente Informationen: Alle relevanten Details zu Lieferzeiten, Vertragskonditionen und Preisen werden klar und verständlich dargestellt, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.

Fazit: Industriestrom aktiv vergleichen lohnt sich.

Die Stromkosten für Industrieunternehmen sind ein strategischer Hebel – und oft unterschätzt. Nur wer die Preiszusammensetzung kennt, versteht den echten Marktvergleich. biddingground hilft Unternehmen dabei, Ausschreibungen vollständig digital und objektiv durchzuführen – für bessere Entscheidungen bei voller Kontrolle.

Ihre Fragen – unsere Antworten.

Das hängt davon ab, ob Sie bislang einen Tarifvertrag oder einen Sonderkundenvertrag hatten:

  • Im Tarifsegment läuft die Versorgung in der Regel zu denselben Konditionen weiter – mit monatlicher Kündigungsfrist.
  • Im Sonderkundensegment hingegen endet der Vertrag fix zum vereinbarten Zeitpunkt. Wenn bis dahin kein neuer Vertrag vorliegt, fällt Ihr Unternehmen automatisch in die Grund- und Ersatzversorgung – mit meist deutlich höheren Preisen und kurzen Kündigungsfristen (z. B. 14 Tage).

Daher empfiehlt sich eine rechtzeitige Neuausschreibung – z. B. über biddingground.

Für eine Ausschreibung werden Sie von unserer Plattform Schritt für Schritt durchgeführt und informiert. Sie müssen im Vorfeld nur ein paar Stammdaten zu Ihrem Unternehmen bzw. zu den Verbrauchsstellen angeben. Am besten halten Sie die Jahresrechnungen aus dem Vorjahr bereit, da in diesen sämtliche notwendige Informationen enthalten sind. Bei sogenannten RLM-Abnahmestellen ist zusätzlich noch ein Lastgang als Datei sinnvoll. Diese erhalten Sie im Regelfall von Ihrem bisherigen Versorger oder Sie beauftragen uns, diese Daten für Sie einzuholen.

Der Vertrag wird durch das Unternehmen geschlossen, das in der Registrierung hinterlegt bzw. für die Ausschreibung ausgewählt wurde. Es können aber für jede Liegenschaft unterschiedliche Rechnungsempfänger angelegt werden.

Sie können konzernübergreifend ausschreiben oder für mehrere Ihrer Unternehmen, die nicht miteinander verflechtet sind. Beachten Sie allerdings, dass für jedes Unternehmen ein separater Energieliefervertrag geschlossen wird und entweder alle Unternehmen das Angebot annehmen, oder alle ablehnen.

Das hängt davon ab, ob Sie bislang einen Tarifvertrag oder einen Sonderkundenvertrag hatten:

  • Im Tarifsegment läuft die Versorgung in der Regel zu denselben Konditionen weiter – mit monatlicher Kündigungsfrist.
  • Im Sonderkundensegment hingegen endet der Vertrag fix zum vereinbarten Zeitpunkt. Wenn bis dahin kein neuer Vertrag vorliegt, fällt Ihr Unternehmen automatisch in die Grund- und Ersatzversorgung – mit meist deutlich höheren Preisen und kurzen Kündigungsfristen (z. B. 14 Tage).

Daher empfiehlt sich eine rechtzeitige Neuausschreibung – z. B. über biddingground.

Für eine Ausschreibung werden Sie von unserer Plattform Schritt für Schritt durchgeführt und informiert. Sie müssen im Vorfeld nur ein paar Stammdaten zu Ihrem Unternehmen bzw. zu den Verbrauchsstellen angeben. Am besten halten Sie die Jahresrechnungen aus dem Vorjahr bereit, da in diesen sämtliche notwendige Informationen enthalten sind. Bei sogenannten RLM-Abnahmestellen ist zusätzlich noch ein Lastgang als Datei sinnvoll. Diese erhalten Sie im Regelfall von Ihrem bisherigen Versorger oder Sie beauftragen uns, diese Daten für Sie einzuholen.

Der Vertrag wird durch das Unternehmen geschlossen, das in der Registrierung hinterlegt bzw. für die Ausschreibung ausgewählt wurde. Es können aber für jede Liegenschaft unterschiedliche Rechnungsempfänger angelegt werden.

Sie können konzernübergreifend ausschreiben oder für mehrere Ihrer Unternehmen, die nicht miteinander verflechtet sind. Beachten Sie allerdings, dass für jedes Unternehmen ein separater Energieliefervertrag geschlossen wird und entweder alle Unternehmen das Angebot annehmen, oder alle ablehnen.

FAQ

Sie geben Ihren Strom- oder Gasbedarf bequem über biddingground ein – inklusive Angaben wie:

  • Verbrauchsdaten (z. B. Lastgang, Leistungsspitzen)
  • Abnahmestellen (einzeln oder gebündelt)
  • Lieferzeitraum und gewünschte Vertragskonditionen

Die geprüften Anbieter erhalten diese Informationen und senden Ihnen passende Angebote.

Nein. Jede biddingground Ausschreibung ist unverbindlich. Sie entscheiden frei, ob und mit welchen Energielieferanten Sie einen Vertrag abschließen möchten.

Ja. Ihre Informationen werden nur den teilnehmenden Anbietern bereitgestellt – selbstverständlich vertraulich und compliance-konform. Unsere Plattform erfüllt aktuelle Datenschutz- und Sicherheitsstandards.

Durch die Speicherung Ihrer Ausschreibungsdaten werden zudem künftige Beschaffungen vereinfacht und beschleunigt.